Die dunklen, bedrohlichen Tracks von DAX J spiegeln Themen wie politische Unruhen und Paranoia wider, enthalten aber auch hellere, atmosphärischere Elemente, die von Dub und Ambient beeinflusst werden.
Auf der neuen EP „Chaos Come to Conquer“ von Dax J, dem in London geborenen und aktuell in Berlin lebenden Produzenten, werden wir erneut mit rohem, hämmernden Techno in die Ecken dunkler und düsterer Clubs geprügelt. Seine bedrohlichen Tracks spiegeln dabei Themen wie politische Unzufriedenheit und Paranoia wider, enthalten aber auch hellere, atmosphärischere Elemente, die von Dub und Ambient beeinflusst werden. Wahrlich sind diese Elemente nur sehr spärlich gesetzt, es dominieren vielmehr knallende Tritte und heftige Säureanschläge, die als hypnotische Linien vor unserem geistigen Auge gezogen werden. „Chaos Come to Conquer“ ist der aktuelle Höhepunkt des modernen Warehouse-Techno. Es gibt keinen wirklichen Sound, den man darin finden kann, es sind rein industrielle, harte und steinkalte Techno-Beats voller Wut und Hass.
Man nehme einfach „The Drome (SE1)“ aus seiner neuen EP. Die Kick-Drum kracht mit der Kraft einer rostigen Abrissbirne durch die Lautsprecher, so unerbittlich, dass sie sich wie ein dämonisches Metronom anfühlt. Es ist ein Chaos im aufgewühlten Mitteltonbereich, aber bis wir auf halbem Wege sind, verlieren wir uns in seiner endlosen Wiederholung. Gleiches gilt für „Tenshun“, wo diesmal ein bisschen Swing stattfindet (und am Ende gar in einer scherzhaften Unterhaltung endet). Wer hätte gedacht, dass Techno auch funky sein kann?