Die Lo-fi/Punk/Noise Pop Band Wavves aus San Diego, California, veröffentlichte Ihr Debütalbum im Jahr 2008. Derzeit stehen die drei Musiker Nathan Williams, Billy Hayes und Stephen Pope bei Fat Possum Records unter Vertrag und bringen hier im August das dritte Album ‚ King Of The Beach ‚ auf den Markt. Insgesamt ist das Album der Beginn für einen neuen Sound der Wavves. Die Produktion wurde gesäubert, die schrecklichen und doch liebgewonnenen Verzerrungen der ersten beiden Platten wurden damit fast vollständig entfernt. Ebenfalls verfügt das Album nun über eine komplette Rhythmusgruppe in Form von Stephen Pope und Billy Hayes. Beide kennen vielleicht manche noch als Tourmitglieder von Jay Reatard. Ein wenig erinnert diese Veränderung auch an die aus Portland stammende Band The Thermals um Sänger Hutch Harris und wie auch damals, bleibt ein Rest Eigen-Geschmack am Gaumen hängen – ob man diese Umstellung schlussendlich gut finden will oder nicht.
Doch lässt man sich darauf ein, dürfte man auf ‚ King Of The Beach ‚ zumindest keine tiefergreifenden Enttäuschungen erleben. Ganz im Gegenteil, überzeugt bereits der gleichnamige Opener mit seinen Erinnerungen an die 1990er Jahre Surf-Rock Musik – könnte im Gegenzug aber auch der Titelsong für eine Teenie Sitcom sein. Doch mit dem zweiten Track ‚ Super Soaker ‚ zeigen uns die Wavves Ihre wahren Absichten: Das Streben nach einem endlosen Sommer im Jahr 2010. Und warum sollte es mit dieser Einstellung und dem unüberhörbaren Stolz auf die Heimat Kalifornien auch nicht funktionieren. Insgesamt bewegen sich die Wavves sehr viel in Richtung Punk, klingen manchmal so rotzig wie Green Day oder sogar Blink 182 Mitte der 1990er Jahre und obwohl sich Williams nie speziell mit seinem Leben beschäftigt, ist es nicht wirklich schwer, in den Zeilen den Selbsthass zu entdecken.
Seine alten Freunde mochten Ihn nicht, die Mädchen hielten Ihn auf Abstand. „I’m not supposed to be a kid/ But I’m an idiot/ I’d say I’m sorry but it wouldn’t mean shit“. Es mag nicht unbedingt künstlerisch wertvoll erklingen, doch steht hier vielmehr die Macht der Unmittelbarkeit im Raum der Wavves. ‚ Baseball Cards ‚ glänzt mit seiner Produktion und den sich ständig wiederholenden Refrains, „“I don’t want to walk outside“. Jingle-ähnlich klingen dagegen die Passsagen von ‚ Convertible Balloon ‚ und lässt in ‚ Mickey Mouse ‚ die endlose Wiederholung „Da Doo Ron Ron“ aus dem Hintergrund ertönen. Beste Beschreibung für ‚ King Of The Beach ‚ ist wohl die Vielfalt, wie auch die überragende Produktion. Das neue Konzept geht auf und Williams zeigt deutliche Verbesserungen im Songwriting gegenüber der früheren Werk. So fehlen zwar die Rammböcke wie ‚ So Bored ‚ und ‚ No Hope Kids ‚ gänzlich, doch kann man auf dem dritten Studioalbum nun endlich mit den Songs an Orte gehen, die Helligkeit genießen, ein Bier trinken und die sommerlichen Vibes durch den Körper fließen lassen.
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