TOWA BIRD ist der Rock’n’Roll-Kracher, den wir jetzt brauchen. Sie ist die Art von aufstrebender Gitarren-Shredderin, die daherkommt und Dinge sagt wie „Ich will einfach nur der lesbische Paul McCartney sein.“
Nach der anfänglichen stürmischen Aufmerksamkeit der Branche und ihrem steigenden Bekanntheitsgrad auf und abseits der Bühne erblicken nun endlich die Früchte ihrer hart erkämpften Arbeit das Licht der Welt. Auftritt: „American Hero“ mit seinem feurigen, gitarrenbetonten Sound und den rauen Pop-Krachern. Gleich zu Beginn des Albumtitels findet sich eine ironische Anspielung, wenn Towa Bird’s verspielter Sinn für Humor zum Vorschein kommt. Als halb philippinische, halb englische, reisende Seele, die von Hongkong über London nach Los Angeles zieht, ist sie ganz sicher nicht die American Hero, die auf dem Albumcover prangt, aber sie bekennt sich zu einer kreativen Liebe für ähnlich multikulturelle Musiklegenden wie Jimi Hendrix und Prince. Im Herzen ist sie eine Rockerin, hat aber ein Talent dafür, spitze Einzeiler und unverhohlene Melodien zu liefern, inmitten eines Berges an Witz und Selbstironie.
„American Hero“ ist eine Sammlung von 13 prägnanten Pop-Punk-Schlägen aufs Kinn, im energiegeladenen Modus von Singles wie „Wild Heart“ und „Sorry Sorry“. „FML“ gibt mit drei Minuten melodischem Gitarren-Crunch gleich zu Beginn den Ton an, während sie ihr Ideal romantischer Glückseligkeit beschreibt: „Sit on the couch and watch Jennifer’s Body/Tell you she’s hot and then say that I’m sorry.“ Bird bringt ihren eigenen, freimütigen Ausdruck in alles auf „American Hero“ ein, vom Abschiedskuss „Deep Cut“ bis zur puren Lust von „Drain Me!“ Sie rastet auf ihrer Gitarre aus und versucht sich an einem Rocksound der Achtzigerjahre, der irgendwo an der Grenze zwischen Neal Schon und Elliot Easton liegt. Und wenn Fans, alte und neue, noch weitere Möglichkeiten brauchten, um sich voll und ganz in die Künstlerin hineinzuversetzen, sollten die folgenden drei Titel dies tun.
„Boomerang“, „This isn’t me“ und „May Flower“ zeichnen sich durch eindrucksvolle Texte und Gesang sowie eine eher lockere, entspannte Atmosphäre aus. Der letzte Track „A Party“ rundet das Album auf die beste Weise ab: akustisch. Während das leichte Klimpern einer Akustikgitarre wie ein Bewusstseinsstrom klingt, werden wir zu den ersten Tönen des „Intros“ zurückgeführt und schließt damit den Kreis. In vielerlei Hinsicht stimmen das Konzept des Albums und sein umgekehrter Aufbau mit der Botschaft überein, die das Album vermitteln möchte: Sich von seinen Wurzeln zu entfernen, verändert einen. Mit seinen dynamischen Kompositionen und gefühlvollen Erzählungen zeigt „American Hero“ Towa Bird’s künstlerische Entwicklung und bekräftigt ihren Status als eines der überzeugendsten Musiktalente unserer Zeit.
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