Auf SHOW ME HOW YOU DISAPPEAR zeigt sich IAN SWEET als innovative Künstlerin, die keine Angst hat, tiefe, schwierige Komplikationen ins Licht zu rücken und daraus helle, interessante Popmusik zu kreieren.
Jilian Medford gründete IAN SWEET 2014 während ihres Studiums am Berklee College of Music. Nach ihrem Abschluss stellte sie eine Band für die stacheligen, gedämpften Songs zusammen, die sie schrieb. Ihr Debüt „Shapeshifter“ aus dem Jahr 2016 bewegte sich mit der gleichen Unruhe wie Ihr Gesang, während sich die Songs an der Oberfläche einfach anfühlten: Sie waren bunt, säuerlich und blickten auf die Prüfsteine einer komfortablen Kindheit Anfang 2000 und durch die brüchigen Ängste des frühen Erwachsenenalters 2010. Aber sie schien oft absichtlich ihre Strukturen zu verdrehen, als würde sie versuchen, neue Informationen aus alten Formen herauszuholen.
Auf „Crush Crusher“ im Jahr 2018 trennte sie sich von ihrer Band und tauchte tiefer in Texturen ein. Sie produzierte ein gedämpftes Indie Pop Album, das sich auf halbem Weg zwischen einem Wachtraum und einer unvollendeten Skizze anfühlte. Während alledem wirkte sie wie ein umherziehender Geist auf der Suche nach einem Ziel und stöberte ihren inneren Horizont nach Substanz ab, die stark genug war, um sie zufrieden zu stellen. Auf ihrem dritten Album hat sie diese Substanz nun endlich gefunden. „Show Me How You Disappear“ ist größer, heller, sauberer und ehrgeiziger als alles, was sie bisher aufgenommen hat. Medford arbeitete alleine mit einer Reihe handverlesener Produzenten zusammen, darunter Andrew Sarlo (Big Thief, Empress Of) und Andy Seltzer (Maggie Rogers).
Es ist ziemlich faszinierend zu hören, wie eine Künstlerin wie Medford dank der zyklischen Befreiungen, die sie in den letzten fünf Jahren erlebte, wirklich die Kontrolle über ihre Stimme übernimmt. Wenn es also um den größten Moment des Albums bei „Power“ geht, fühlt es sich für sie natürlich an, zuzugeben: “I wanna feel the power of holding no one / No one ever again.” Es ist die Hymne, die die Unabhängigkeitsbewegung gerade braucht, und Medford ist in der Lage, sie zu führen. „Show Me How You Disappear“ erreicht vielleicht nicht die Höhepunkte ihrer vorherigen Arbeit, was ästhetisch ansprechende Geräusche angeht, aber es ist ein klarer Schritt für Medford’s Songwriting-Talente. Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber für Medford scheint es, dass sie endlich ihren eigenen Sound gefunden hat.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
