Vorgemerkt: Am 13.10.2015 spielen CocoRosie die einzigste Deutschland Show im neuen Columbia Theater in Berlin, dass nach dem mehrmonatigen Umbau am 9.10. neu eröffnet. Eine lohnenswerte Empfehlung, denn das ebenfalls neue Album »Heartache City« ist wieder einmal der erwartete Hörgenuss in Vollendung. Obwohl sie zweifellos in den letzten zehn Jahren viele Momente voller seltsamer Schönheit erschuffen, waren CocoRosie selten ein gemütliches Hörerlebnis. Die Schwestern Bianca und Sierra Casady haben stets unangenehme und unkonventionelle Gebiete erschlossen, sowohl musikalisch als auch textlich. Das neue Album beginnt mit gurrenden und sanften Klavierakkorden. Es dauert allerdings nicht lange, bis CocoRosie damit in eine eigenartige Richtung schwenken. Es folgen klirrende Trommelsynthesizer und verrückte Gesangsflexionen.
Diese spielerische Bewegungsenergie ist typisch für Ihren ästhetischen Anspruch, der auf eng gebaute Beats und geräumige Glockenspiele errichtet wurde. »Un Beso« gab es bereits vor einigen Monaten als Live-Version. Hier erfreut sich der Hörer jetzt an minimalen organischen Disco-Beats und einem skelettartigen Refrain, der dem Track eine aufbrausende Eindringlichkeit verpasst. In »Lost Girls« widerfährt uns dagegen ein Moment, der sämtliche Haare zu Berge stehen lässt (im positiven Sinn). Es folgt ein überraschend eingängiger Chor, instrumentale Texturen und gesprochene Worte. »Tower of Pisa« ist ein selten „einfacher“ Track des Albums und glänzt mit seiner Klarheit und den verzweifelten Zeilen im Refrain: „Excuse me mister, have you seen my daughter? I’m her only mother”. Das neue Album ist oftmals unruhig, manchmal schön und manchmal verstörend, wenn Träume und Landschaften zum Leben erwachen und kurz darauf ebenso anschaulich wieder zu Staub zerfallen.
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