Möchte man die Stilrichtung der Errors irgendwie eingefangen, kann es zu einem Problem kommen. Sie tummeln sich nämlich an vielen verschiedenen Plätzen. Electronica, Indie-Rock, Techno und Pop sind nur die Eckpfeiler einer großen Welt, die einst als instrumentale Kost Ihren Ursprung fand und nun im elektronischen Pop Ihr Glück versucht. Die Errors schwelgen auch in Ihrem neuen Album ‚ Lease of Life ‚ ganz in Ihrem Element. Die Glasgower präsentieren darin eine bindig und organisch klingende Sammlung, die Ihren Anfang in ‚ Colossal Estates ‚ findet. Traumhafte Synths und progressive Arrangements gleiten mühelos durch die Strophen und schon nach kurzer Zeit wird klar, dass die Errors Ihr Bestreben nach grenzenloser Freiheit weiter vorantreiben.
Aufgenommen wurde das vierte Album auf der schottischen Isle of Jura über den letzten Sommer. Wir erleben darin nicht nur schwebende Gesänge (wichtiger als die Stimme selbst ist hier beinahe der Klang), sondern auch spektrale Gastgesänge in Form von Cecilia Stamp. Ein merkwürdiger Fall ist dagegen ‚ Through The Knowledge Of Those Who Observe Us ‚ mit seinen skandierten Gesangsstimmen. Es klingt wie ein längst vergessenes schottisches Volkslied und dauert mehr als 13 Minuten. Auch im Gesamten bleibt ‚ Lease Of Life ‚ ein seltsames Album, verloren in den vergangen Jahrzehnten, zieht es die eigenen Kreise vorbei an The Knife, Kraftwerk oder New Order. Trotz den hohen Erwartungen im Vorfeld bleibt diese Platte mutig in der Konzeption und lässt die Errors einmal mehr als eine der versiertesten Elektro-Bands in Großbritannien erstrahlen.