Im ersten Moment klingt der Opener ‚ Complexity ‚ wie der Beginn einer Death Metal Platte – eben nur auf elektronische Art und Weise. Jesse “The Devil” Hughes aka Boots Electric wandelt auf Solopfaden und versucht sein Glück in neuen Ansätzen. Und wer sich über die letzten Monate an die Fersen von Jesse klebte, kannte natürlich auch den wunderbaren Trailer zum ‚ Boots Electric Theme ‚ mit der noch viel wunderbareren Brody Dalle. Brody Dalle kennt man wiederum durch Ihre Zeit bei den Distillers, oder über Ihre aktuelle Band Spinnerette. Doch das bindende Glied zwischen den beiden ist Ehemann und Frontmann der Queens Of The Stone Age. Josh Homme verhalf dem Schnauzbart-tragenden Mann mit seinen Eagles Of Death Metal zu internationalen Ruhm und dürfte wohl auch an dieser Platte irgendetwas gedreht haben. Doch Vermutungen einmal auf die Seite gekehrt. Denn im weiteren Verlauf von ‚ Honkey Kong ‚ wird man schnell eine gewisse Zusammenhaltslosigkeit und eine darauffolgende Enttäuschung entdecken. ‚ Love You All The Thyme ‚ fidelt mit verzerrten Synthies durch eine entspannte Atmosphäre, die mit den klatschenden Händen ein wenig Staub aufwirbelt und dabei besonders auf den eingängigen Refrain blickt.
Und hat man den Trailer zum ‚ Boots Electric Theme ‚ noch ganz toll gefunden, strapaziert der Song in voller Länge doch ein wenig die eigenen Nerven. Die verzerrten Synthies hat man wohl nach ‚ Love You All The Thyme ‚ versehentlich angelassen und so bleibt eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung im Raume stehen: Jesse Hughes ist nicht mehr der Devil, sondern der springende Indianer auf einem Selbstfindungstrip. Er nimmt sich dabei nicht mehr ganz so ernst. Eine schöne Sache. Doch wirklich überzeugen können die Tracks aus musikalischer Sicht damit trotzdem nicht. ‚ Dreams Tonight ‚ lässt melodischen 60er Rock mit modernen Elementen der Rockmusik verschmelzen und verzettelt sich hier grandios im Refrain. Ein bisschen weniger Kitsch hätte wohl niemanden geschadet. Leider genügen hier auch die ersten Takte um den ganzen Song zu kennen und selbst wenn mit ‚ No Ffun ‚ eine gefühlvolle Piano-Ballade durch die Gehörgänge schwebt, bleiben emotionale Höhenflüge auf der Strecke hängen.
Es scheint als wäre dem Party-tauglichen Hughes dieses Gebiet noch fremd und so erfreut man sich besonders doll an dem folgenden Stück ‚ Oh Girl ‚. Hier rumpeln die Melodien durcheinander, die Rhythmen sich selbst überlassen, beherrscht nur das Schlagzeug mit dem kontrollierten Blick das große Ganze. Herrlich! Und auch ‚ Speed Demon ‚ beginnt mit staubtrockenen Gitarren und phantastischer Rock’n’Roll Atmosphäre. Mit ‚ You’ll Be Sorry ‚ zaubert Jesse Hughes zwar noch einen ultra-lässigen Hüftschwinger aus seinem knappen Schlüpfer, doch gegen Ende sinkt erneut die musikalische Qualität. Es herrscht tatsächlich eine große Bandbreite auf ‚ Honkey Kong ‚ und die Freude am Experiment ist definitiv kein negativer Aspekt – nur die Songs wollen eben nicht so wirklich zünden. Aber alles halb so wild: Boots Electric aka Jesse Hughes war eine Neufindung. Und diese ist Ihm ohne große Zweifel gelungen.
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