Alanis Morissette – Havoc and Bright Lights

Kategorie: Albums, Rock

KLANGSTART: August 2012

ALANIS MORISSETTE hat kürzlich ihr erstes Kind zur Welt gebracht, daher bringt ihre siebte Platte uns das Mama-Drama. „I wake up and first thing’s first/I’m of service“, singt sie wie die Mutter Teresa der Windelpflicht. Sie malt ihre Gedanken-Kinderstube in leuchtenden Farben, während sie darüber nachdenkt, was wichtig ist und was nicht.

Manchmal ist das Leben nicht so fair (auch wenn es ironisch sein mag). Es ist nicht die Schuld von Alanis Morissette, dass sie vor 17 Jahren ein Album gemacht hat, das so genau auf den Punkt kam, dass es zu einem Klassiker wurde. „Havoc and Bright Lights“ ist ihr jüngster Versuch, die Höhen von „Jagged Little Pill“ zu erklimmen, und das neue Album sieht die Singer-Songwriterin insgesamt glücklicher als auf ihren bisherigen Veröffentlichungen. Sie ist nicht länger die verschmähte Geliebte, sondern nun glücklich verheiratet und stolze Mutter. Ein Großteil dieser Zufriedenheit kommt bei „Havoc and Bright Lights“ in der ersten Single „Guardian“ zum Ausdruck, einer direkten Hommage an die Mutterschaft.

Die Produzenten Guy Sigsworth und Joe Chiccarelli spiegeln den ausgeglichenen Ton der Songs in ihren unaufdringlichen, geschmackvollen Arrangements wider. Die Klangpalette des Albums ist ziemlich begrenzt, mit einfachen Drum-Loops, kaum vorhandenen elektronischen Schnörkeln und klingenden E-Gitarren-Powerchords während der Refrains. Abgesehen von der Moll-Abschweifung von „Numb“, der einzigen Anspielung des Albums auf den modernen Rock aus Morissette’s Blütezeit, ist der Sound eine optimistischere, weniger pingelige Wiederholung von Sigsworth’s Arbeit an „Flavors of Entanglement“. 

Diese Verlagerung hin zu relativer Einfachheit ist eine logische Erweiterung von Morissette’s zunehmendem New-Age-Y-Fokus im letzten Jahrzehnt, aber während die reduzierte Ästhetik des Albums im Kontext von Morissette’s Karrierebogen Sinn machen könnte, führt sie auch zu einem Album, das zumindest manchmal fast zu höflich ist, um sich aufzudrängen. Letztlich mangelt es den Songs zum größten Teil an Biss, sie ziehen sich durch schlaffen Softrock und noch sanftere Gefühle und erreichen ihren Tiefpunkt in der schrecklich matschigen Ballade „Til You“. Dem Album fehlt ein „Mary Jane“ oder ein „Ironic“, aber es hat immer noch einige dieser Momente.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Alanis Morissette – Havoc and Bright Lights

Jetzt bei JPC kaufen Jetzt bei Amazon kaufen