In seiner Geschlossenheit und Frische, seinem innovativen Ansatz und vielleicht am wichtigsten der Scharfsinn und Klarheit, mit der es sich auf die hektische, bedrohliche, pulsierende Welt einlässt, die NOGA EREZ umgibt, ist OFF THE RADAR elektrisierend.
Der Song „Global Fear“ der israelischen Produzentin und Elektronikmusikerin Noga Erez war die perfekte Begleitung, als die Nachrichtensender damit begannen, Trump’s Raketenstart auf Syrien im April zu bestätigen. Dieser geisterhafter, hypnotischer Gesang machte einen körperlos und absorbierte, was es wirklich bedeutet, heute als Weltbürger zu existieren. Hier erkannte man erstmals die mächtige Fähigkeit, die Erez‘ Musik besitzt, um die Erfahrung des Lebens inmitten von Terror und Aufruhr zum Ausdruck zu bringen. Auf ihrem explosiven neuen Debütalbum „Off the Radar“ liefert Erez, die in Tel Aviv im gesellschaftspolitischen Tumult aufgewachsen ist, Konfrontation und Befreiung durch eindringliche Tanzmusik, die kopfüber in akustische Konflikte eintaucht und mutig mit den Kräften von Chaos und Streit flirtet. Das Ergebnis ist ein provokantes Werk, das das Politische personalisiert und Sound, Rhythmus und ihre bemerkenswerte Stimme nutzt, um viszerale Geschichten zu erstellen.
Das Album ist mehr als nur elektronischer Tanz; es ist auch ein massives politisches und soziales Statement. Die erste Single „Dance While You Shoot“ demonstriert ihre Brillanz. Unter den intensiven Beats zielt Erez auf Autoritätspersonen und kritisiert sie für ihre Machtgier. Es ist eine düstere Nummer, die Körper auf der Tanzfläche pulsieren lässt und gleichzeitig eine junge Generation zum Handeln ermutigt. Der Eröffnungstrack „Balkada“ nimmt einen eindringlichen Ansatz an, aber dieses Mal fragt sie ihre Mitstreiter, ob sie bereit sind, Widerstand zu leisten oder sich unterdrücken zu lassen. „You try to tame them and make them all yours/But now their stomach is craving for some more/Your body is sucked in this bottomless hole/The beast is sated but not for very long.“ Das industriell geprägte „Toy“ und das halluzinierende „Global Fear“ gehen noch weiter mit den Themen Kontrolle und Unterdrückung.
Auf ersterem übernimmt Erez die Rolle des Sohnes eines Tyrannen, dessen einziger Wunsch es ist, sich von den Unterdrückten zu ernähren. Letzteres ist ein Angriff auf diejenigen, die zugelassen haben, dass die Angst uns spaltet und diktiert, wie wir regiert werden. Es ist eine Kritik der Politik, die im Nahen Osten und zunehmend in Europa und Nordamerika praktiziert wird. Dies ist politisch geprägte Musik, die Sound ernst nimmt. Die Instrumentals sind komplex und überraschend – die seltsam fesselnden, berauschenden, digital verbesserten Beats auf „Dance While You Shoot“ zum Beispiel scheinen für einen Club-Remix komponiert worden zu sein. Dies macht es zu einem Debütalbum, das trotz der gelegentlich verwirrenden Texte keine Angst davor hat, puren Spaß mit schweren Themen zu verbinden.
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