NOGA EREZ mischt persönliche Erlebnisse mit politischen Missständen und geht auf Ihrem zweiten Album die tief verwurzelten Probleme ihres Mutterlandes Israel an.
“Kids these days” ist der Refrain von Noga Erez’s selbstbewusstem, verführerischem zweiten Album. Das Debüt der israelischen Sängerin und Produzentin „Off the Radar“ aus dem Jahr 2017 war voll von glitzernden Agitpop und „Kids“ setzt dort an, wo das Debüt aufhörte: Dieses Album ist wie ein Protest, der sich in einen Rave verwandelt. „I’ve been deeply depressed.“ Dies sind die ersten Texte, die wir auf Noga Erez’ zweitem Album zu hören bekommen. Es folgt einem zehn Sekunden langen Intro und ist ein kühnes Eröffnungsspiel für ein Album, das alles andere als deprimiert klingt.
Erez lehnt den Minimalismus zugunsten einer volleren musikalischen Erfahrung ab, behält aber die cleveren Beats und Popmelodien bei. Während Erez oft mit Björk verglichen wird, ist Kendrick Lamar der Künstler, auf den wohl einige mehr immer wieder zurückkommen werden. Wie der Prophet von Compton weiß Erez, dass ihre Stimme mächtig sein kann; nicht nur im politischen, sondern im wörtlichen musikalischen Sinne. Ihre Texte reichen von kindlich bis konfrontativ, passend zu Spielplatzhymnen und Beleidigungen.

Der Kern des Albums ist „NO news on TV“, ein verspieltes, ironisches Lied gegen Ende des Albums, bei dem es darum geht, uns abzulenken, konsumieren zu müssen, damit wir nicht darüber nachdenken, was wir konsumiert haben. Der letzte Track „Switch Me Off“ hat eine jazzige, großartige Balladenstimmung, akzentuiert mit verzerrten Synths. Ihre beste Leistung ist bei weitem „End Of The Road“, bei der sie intelligente Texte über kühl klatschende Beats rappt, die sich für hochfliegende Stadionhymnen auflösen. Ziemlich cool dieses zweite Album von Noga Erez.
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