Im Vorfeld von REBEL HEART deutete eine Reihe von Vorfällen – unzählige Kontroversen auf Instagram, in denen ihr Album-Leak mit einer Vergewaltigung verglichen wurde – darauf hin, dass sie vielleicht völlig aus unserer Realität verschwunden war. Die Überraschung des dreizehnten Albums ist jedoch seine Bodenständigkeit, seine Zentrierung der wahren MADONNA.
Das tiefgreifende Produktionsteam hinter dem neuen Album „Rebel Heart“ von Madonna (insbesondere Diplo), verweisen klar auf die klassische Madonna der 80er Jahre. Das gefühlvolle „Living For Love“ ist mit seinen himmlischen Chören und dem Klavier ein gelungener Einstieg. Zugleich beweisen die folgenden Nummern: Madonna scheint unzerstörbar. Ein ewig gleißendes Licht am Pophimmel. „Ghosttown“ ist im weiteren Verlauf eine ausgezeichnete Elektro-Ballade, während der mit Diplo geschriebene Track „Unapologetic Bitch“ eine entwaffnende Elektro-Reggae Konfektion ist.
Dagegen wird „Bitch I’m Madonna“ auch zwischen den restlichen Nummern nicht besser und gehört mit „Iconic“ zu den schlechtesten Tracks auf dem neuen Album. Abgesehen davon erleben wir mühelos guten Pop, der immer wieder mit euphorischen Anstürmen, wie im Kanye-co-produzierten „Illuminati“, überwältigt. Leider muss „Rebel Heart“ mit seiner Spieldauer kämpfen. 14 Songs zeigen eigentlich nur eine von Produzenten getriebene Pop-Platte, in der jeder einmal mit seinem Namen auftauchen wollte. „Rebel Heart“ ist schlussendlich besser als die letzte Platte, doch leidet es eben an der selben Überfülle wie „MDNA“ und gestaltet damit den kompletten Durchlauf unnötig anstrengend.