Champs – Down Like Gold

AlbumsIndie PopPop, VÖ: April 2013

Die Jungs von der Isle Of Wight haben sich nach dem ursprünglichen Release im Februar noch ein wenig Zeit gelassen und präsentierten uns somit also erst letzte Woche Ihr bravouröses Debütalbum ‚ Gold Like Down ‚. Die beiden Brüder Michael und David Champion von der Südküste Großbritanniens stehen auf akustische Klänge zu steigenden Gesängen und hymnischen Instrumentierungen. Es ist die unnachahmliche Welt der Champs zwischen Intimität und Bescheidenheit, angereichert mit amerikanischen Folk und Glam-Rock. Dieser faszinierende Kontrast von schwerliegenden Bildern und subtilen Melodien wird durch ‚ St. Peter’s ‚ bestens veranschaulicht. Doch die Champs sind vielseitig veranlagt und so erleben wir auch einfach mal sinnloses hämmern auf den Tasten des Klaviers. Ein betrunkener Teenager der in schiefen Tönen seine Hommage an die Freundin zum Besten gibt. Es ist ein verdickter, schmuddeliger psychedelischer Nebel.

Daneben tummeln sich dann wieder plötzlich religiöse Töne zu ‚ Pretty Much (Since Last November) ‚ und ‚ My Spirit Is Broken ‚ ist zur Abwechslung gesunder Pop. Aber nicht daran verzagen, auch der Pop im freischwebenden Soundkostüm der Champs besitzt prahlerische Glam-Rock Momente und natürlich auch zahlreiche Anleihen zu den Fleet Foxes, Bon Iver oder Arcade Fire. An diesen Vergleich kommt niemand herum. Ach es stört auch überhaupt nicht. Die wunderschönen Folk-Pop-Melodien, das harmonische Knarren, die elegischen Chöre und schimmernde Gitarren – sie bündeln das Beste daraus und lassen am Ende ein perfekt eingerahmtes Gemälde entstehen. ‚ Gold Like Down ‚ ist mit seiner gefärbten Verträumtheit und den ätherischen Sinfonien wirklich furchtbar angenehm zu hören.

Die Champs besitzen einen starken melodischen Instinkt, umhüllen diese noch mit einer heimligen Schönheit und punktieren diese nur gelegentlich mit einer erfrischenden Kälte, wie beispielsweise mit der kühlen Einfachheit eines ‚ I C Sky ‚. ‚ Gold Like Down ‚ garantiert den Champs schon jetzt ungeteilte Aufmerksamkeit, wenn es um die weiteren Schritte geht. Und man darf letztlich nur selbst fest hoffen, dass diese vielversprechende Geschicklichkeit mit dem Folk-Pop auf selbig hohen Niveau fortgeführt werden kann.

7.0