Avril Lavigne – Goodbye Lullaby

Kategorie: Albums, Pop, Rock

KLANGSTART: März 2011

Wenn man nur nach dem Albumcover urteilt, ist AVRIL LAVIGNE – in hauchdünnem Kleid, auf einem mit Blumen übersäten Klavier sitzend – die neue Diana Krall, eine verwirrende Botschaft, die durch eine zu lange Reihe kitschiger Lieder noch verstärkt wird.

Nachdem Avril Lavigne mit „The Best Damn Thing“ eine entschiedenere Pop-Richtung eingeschlagen hat, versucht sich die ehemalige Mall-Punk mit „Goodbye Lullaby“ erneut an einer ausgereifteren Platte. Obwohl sie hochkarätige Popproduzenten wie Max Martin und Butch Walker engagiert hat, sind die Ergebnisse wirklich nicht beeindruckender als bei ihrem zweiten Album „Under My Skin“. Lavigne kann ein freches Lächeln gut hinbekommen, aber sie ist einfach nicht überzeugend, wenn sie versucht, über etwas Wesentlicheres als eine vermeintliche soziale Kränkung zu singen. Lavigne bezeichnet sich selbst in „Smile“ als „crazy bitch“ und versucht, etwas von Kesha’s Trashigkeit zu übernehmen, lässt sich aber nie ganz darauf ein. Das Songwriting ist einfach zu hauchdünn und halbherzig, um auch nur annähernd Reife zu entwickeln.

Natürlich klingen echte Verrückte eher nach Lydia Lunch und nicht nach Avril’s höflicher Mischung aus nachdenklichen Balladen und dicht produziertem Cheerleader-Rock. Und das ist eine Spannung, die es in der Rockmusik seit jeher gibt: Wie kann man innerhalb der Grenzen von vierminütigen Songs, die den Konzernen Geld einbringen, wie eine verrückte Schlampe klingen? Wer wissen möchte, wie man es nicht macht, hört sich die letzten fünf Titel von „Goodbye Lullaby“ an. Avril hat sie alle selbst geschrieben, und sagen wir einfach, sie ist eine Künstlerin, die von der Zusammenarbeit profitiert. In typisch bösartiger Manier schließt Avril das Album mit „Alice“ von „Alice im Wunderland“, einem generischen Lied über ein Mädchen, das darauf besteht, die Dinge auf ihre eigene Art und Weise zu erledigen. „Alice“ ist auch ein selbsternannter „Hidden Track“, der in keiner Weise verborgen ist.

Da ihr Produktionsteam sich mehr oder weniger für sie einsetzt, liegt es letztendlich auf Lavigne’s dünnen Schultern, dass „Goodbye Lullaby“ ein so schriller, ineffektiver Versuch einer ernsthaften Popplatte geworden ist.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

Avril Lavigne – Goodbye Lullaby

Jetzt bei JPC kaufen Jetzt bei Amazon kaufen