Vieles von OLYMPIA ist entwaffnend persönlich, und einiges ist, wie bei AUSTRA üblich, politisch.
Beginnen wir in zeitlich korrekter Reihenfolge: am Anfang war ‚ Home ‚ als erste Single von Austra und verblüffte mit sehr reduzierten Arrangements. Keine glitzernden Synths, brutzelnde Beats oder gequälte Gesänge von Katie Stelmanis, die Ihre Stimme in einer dichten und stählernen Dunkelheit versteckte. ‚ Home ‚ wird von einem schmucklosen Klavier begleitet, „You know that it hurts me when you don’t come home at night,“ ertönt es dazu von Katie in die einsame und nächtliche Atmosphäre. Es sind ausdrucksstarke Gesänge, die von dramatischer Instrumentierung und überraschend geschmeidigen Beats verstärkt werden. „This is the album where we discovered rhythm,“ so die Worte von Stelmanis. „We are really into dense harmonies and big beautiful melodies, but I also love techno and dance music. I wanted to bring those elements together.“ Als zweite Singel hat man sich für ‚ Painful Like ‚ entschieden – dem krassen Gegenteil zu ‚ Home ‚.
Griffige Beats, anschmiegsame Synths und stimmungsvolle Chöre tragen uns herrlich liebevoll durch die frühere Chicago House-Musik und spiegeln insgesamt wider, dass ‚ Olympia ‚ grundsätzlich eine weitere Tanz-Platte geworden ist. ‚ Forgive Me ‚ ist ein verführerisches Stück mit seinen unterschwelligen Basslinien, den hymnischen Lyrics und der leuchtenden Ausstrahlung. Die Produzentenarbeit übernahm die Band selbst mit Hilfe von Mike Haliechuk, Damian Taylor (Björk, The Killers), Bill Skibbe, Leon Taheny und Tom Elmhirst (Adele, Erasure, Hot Chip). Man möchte sich zwar an dieser Stelle bei den vielen Namen die Frage erlauben, was Austra da noch selbst produziert haben, aber wollen wir jetzt nicht kleinkarierte Muster an die Wände malen. ‚ Olympia ‚ ist unabhängig davon ein traumhaftes Album geworden, in dem besonders ‚ Sleep ‚ hervorsticht.
Mit dem unscheinbaren Beginn möchte man es fast übersehen, aber mit den ausbrechenden Rhythmen gegen Mitte des Songs finden die Melodien plötzlich starken Rückhalt in den eigenen Gehörgängen. Insgesamt entdeckt man auch das neue Engagement für lyrische Offenbarungen. Vestärkt werden diese durch akribische Ausdrucksweisen, natürlich durch die atemberaubende Stimme und den damit verbundenen ausgedehnten Wörtern. Die Präzision im Gesang wurde durch die Präzision in der Produktion perfekt abgestimmt und gemeinsam entwickelten sich so schlussendlich die ungeheuerlich dichten Harmonien und die großen, schönen Melodien mit den nicht zu vergessenen Elementen aus Techno und Dance-Musik.
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