The Staves – If I Was

Kategorie: Albums, Folk

KLANGSTART: Oktober 2014

IF I WAS zeigt, dass die Schwestern weiterhin gute Musik machen, die ihren Talenten entspricht. Die klare Ausrichtung und Produktion des Albums bedeutet, dass diejenigen, die das Debüt von THE STAVES genossen haben, zwar nicht enttäuscht sein werden, der anfängliche Folk-Sound jedoch wohl weniger ausgeprägt ist als auf ihrer ersten Platte.

Man kommt nicht umhin, die winterlichen Einflüsse zu hören, die die Aufnahmen in Justin Vernon’s abgelegenem Wisconsin-Studio auf Emily, Jessica und Camilla’s Nachfolger ihres 2012 erschienenen Debüts „Dead Born & Grown“ hatten. „Blood I Bled“ eröffnet das Album mit Gitarrenlicks, die unheimlich wie fallender Schnee klingen. Begleitet wird dies von Gesängen, die eine solche Kraft aufbauen, dass sie an winterliche Windböen erinnern. Die Stimmen sind immer noch seidig, die Geschwisterharmonien immer noch anmutig, aber alles andere an den Staves hat sich seit ihrem Debüt verändert.

Diese Lieder beziehen sich auf konventionelle Weise aufeinander, offenbaren jedoch Szenarien, die oft von Traumata, Tragödien und Einsichten geprägt sind. Die Orchesterfülle während des synkopierten „Make It Holy“ nutzt Emily’s Stimme als Leitlicht, einen gemeinschaftlichen Aufstand, der über Vernon’s Hintergrundgesang platziert ist. In einigen der denkwürdigsten Momente von „If I Was“ sind die Staveley-Taylor-Schwestern am zufriedensten, aber im Nachhinein beunruhigt. Auf „Damn It All“, dem emotionalen Crescendo des Albums, singen sie: „Even though I love you, I want you to go.“ Was wie eine eintönige Zeile klingen könnte, wird dank Vernon zu einer Verschmelzung von Tonarten. 

Die Klasse des Liedes liegt in seiner verführerischen Herangehensweise an den Schmerz: Er findet die dunkelsten Ecken ihrer Musik, die Dinge, die man nicht direkt betrachten, von denen man aber auch nicht wegsehen kann. The Staves haben ihrem Sound allerlei Schnickschnack hinzugefügt. Sie funktionieren alle. Ausnahmslos, aber im Grunde sind sie, wie schon beim Schlussstück „Sadness Don’t Own Me“, eine großartige Folk-Band mit großartigen Songs und einer harmonischen Ausgewogenheit, von der viele Bands nur träumen können. Die Art von Tönen, die für sie selbstverständlich sind, entgeht fast allen anderen.

Insgesamt zeigt „If I Was“, dass die Schwestern weiterhin gute Musik machen, die ihren Talenten entspricht. Die klare Ausrichtung und Produktion des Albums bedeutet, dass diejenigen, die das Debüt von The Staves genossen haben, zwar nicht enttäuscht sein werden, der anfängliche Folk-Sound jedoch wohl weniger ausgeprägt ist als auf ihrer ersten Platte.

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