I STIL WANT TO SHARE wurde von Guy Massey und SOPHIE JAMIESON koproduziert und ist ein Album, das das Hin und Her, die Karussellnatur ängstlicher Bindung und wie sie sich durch familiäre und romantische Beziehungen webt, schneidet und stiehlt, erforscht.
Während viele Tracks auf dem zweiten Album von Sophie Jamieson eine ähnliche Mischung aus Melancholie und glückseliger Erleichterung aufweisen, enthält jeder die richtige Dosis poetischer Lyrik und erzählerischer Unvorhersehbarkeit und stellt Erinnerungen und Erfahrungen, die viele als banal betrachten könnten, in einem völlig neuen Licht dar. In Jamieson’s Welt werden jede federleichte Berührung, jeder Hauch Morgenlicht und jeder Ausflug ins Autokino zur Leinwand für romantischen Ausdruck, selbst wenn die Beziehungen selbst alles andere als perfekt sind. Doch genau das ist der Reiz der Platte. Anstatt sich mit Perfektionismus zu beschäftigen, besinnt sie sich auf ihre eigenen fehlerhaften Eigenschaften und erschafft lebendige Geschichten aus einem Herzen, das nicht viel mehr kennt, als dass es sich danach sehnt, sich vollständig zu fühlen.
Es ist eine intime Sammlung von Songs, die ihre wundervolle Stimme und ihr offenes Songwriting voll zur Geltung bringt. Bei jedem Track ist man unweigerlich von Jamieson’s Stimme begeistert. Sie hat etwas so Faszinierendes und Tröstliches an sich. Ihre Stimme funktioniert in „How do you want to be loved?“ auf einer anderen Ebene. Jedes Wort wird kraftvoll gesungen und hinterlässt einen tiefen Eindruck, besonders wenn sie „How do you want to be loved?“ herausbrüllt. „Baby“ hat einen Singer-Songwriter-Folk-Anstrich, der Jamieson’s einzigartige Lyrik hervorhebt. Ihre Melodien treiben die Erzählung mit poetischen Wendungen voran, die alles noch unvorhersehbarer erscheinen lassen. Mit diesem Track schmückt die Sängerin ihre eigene künstlerische Freiheit aus und lässt die gesamte Atmosphäre wie einen Tagtraum erscheinen, der jederzeit enden könnte.
Wie ein süßer, ernüchternder, desillusionierter Morgen ergießt sich „Highway“ wie Morgenlicht, das in einen leeren Raum sickert, träge in seiner Geschwindigkeit, aber eigensinnig in seiner niedergeschlagenen Stimmung. Manche Künstlerinnen scheuen davor zurück, in ihren Geschichten sehr intim oder persönlich zu werden, aber Jamieson nimmt sie mit offenen Armen an. Das Songwriting auf der gesamten Platte ist brutal ehrlich, emotional und verletzlich. Bei „Vista“ sind Jamieson’s fesselnd lebendige und introspektive Texte wunderschön. Die gehaltvolle Erzählung wird durch zartes Gitarrenspiel und eine beruhigende Atmosphäre untermalt. „Your love is a mirror“ ist ein niederschmetterndes Lied über die Liebe, das uns entweder zu Tränen rühren oder uns über den schönen und ergreifenden Text staunen lassen wird.
Auf „Welcome“ hingegen wird ihre beruhigende Stimme mit einer etwas unheimlichen und mysteriösen Instrumentierung gepaart, was dem Lied eine sowohl „einladende“ als auch „eindringliche“ Atmosphäre verleiht. Insgesamt ist Sophie Jamieson’s zweites Album eine überzeugende Darstellung komplexen Songwritings und bietet erstklassigen Gesang.