Das Debüt von LIZZIE NO ist eine nachdenkliche und schöne Reise durch die Höhen und Tiefen des Lebens.
Mit „Hard Won“ hat Lizzie No aus Brooklyn den musikalischen Taktstock von Größen wie Linda Thompson und Sandy Denny übernommen, ihn mit einer schattenhaften Bedeutung, die aus ihrer New Yorker Herkunft resultiert, dick ausgebreitet und etwas entfesselt, das einem neuen Folk-Subgenre gleichkommt. Es ist vielleicht überraschend, dass Lizzie zumindest musikalisch mehr mit ihren britischen Kolleginnen gemeinsam hat als mit ihren gefügigeren Bowery-Verwandten wie Joan Baez, aber eine schillernde Stimme, die an die berauschenden Folk-Revival-Tage von Fairport Convention erinnert, hinterlässt durchweg einen bleibenden Eindruck.
Lizzie kommt aus einem Kirchenchor und spielt Harfe, sagt aber, sie habe in der Folk Musik ein Ventil für ihre gefährlicheren Gefühle gefunden und schließlich erkannt, „that it was ok to get mad and actually have anger be a tool for healing rather than something that’s scary“. Ihre lyrischen Talente haben mit „Hard Won“ einen Schwerpunkt gefunden, jenen warmen und hemmungslosen Gesang, der sofort im Widerspruch zur undurchsichtigen, aber zutiefst symbolischen Vision des Eröffnungstracks „Crying Wolf“ steht, der die dunkle Seite erkundet. „The Mountaineer“ verändert die Dynamik, die Harfe bildet den Hintergrund in einer echoreichen Ballade über neue Horizonte, wobei Cello- und Klavierarrangements die entsprechenden Punkte betonen.
Für den Country-Twang sorgen Graham Richman an der Lap Steel, David Rabinovitz an der Mundharmonika und Frederique Gnaman an der Geige, aber die Stimme von Lizzie ist das eigentliche Instrument, das hier zur Geltung kommt. „Centralia“ ist der Star dieser Platte, eine wunderschöne Indie-Folk-Nummer, bei der man den Dylan-Einfluss deutlich heraushört. Ein weiteres herausragendes Stück ist „Killing Season“, eine kraftvolle Reaktion auf die schrecklichen Ereignisse, die zur Black Lives Matter-Bewegung führten. Das ist es, was die besten Folksängerinnen tun: Sie packen ihre Wut in ein Lied und senden es an andere weiter.
Die meisten Songs scheinen unglaublich persönlich und introspektiv zu sein. Lizzie blickt nicht nur nach innen und betrachtet die Ereignisse in ihrem Leben, sondern beschäftigt sich auch mit rohen Emotionen und Psychologie. Das ist nicht einfach und erfordert unglaublich viel Mut und Selbstvertrauen, um den Vorhang zurückzuziehen, wie Lizzie es tut. Vielleicht ist Lizzie No noch nicht das fertige Produkt, aber ihre Lebenserfahrungen wurden hart erkämpft, und das ist genau das, was man braucht, um eine Folk-Sängerin zu sein. Sie ist ein echtes Talent und hoffentlich ist dies erst der Anfang ihrer Geschichte.
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