Anika – Eat Liquid

Kategorie: Albums, Experimental

KLANGSTART: Juni 2023

Wir alle suchen in unterschiedlichen Momenten Flucht durch Drogen, Alkohol, Sex und Filme. Aber kann Musik eine Alternative bieten? ANIKA bietet eine Reise in eine andere Welt, einen sicheren Ort, inmitten einer verträumten Klanglandschaft aus kreischenden Synthesizern, Sirenengesängen und Gitarrenklängen.

Annika Henderson, besser bekannt als Anika, hat sich seit ihrem Debüt im Jahr 2010 als eine der faszinierendsten Künstlerinnen der experimentellen Musikszene etabliert. Ursprünglich als Journalistin tätig, fand sie ihren Weg in die Musik durch eine Zusammenarbeit mit Geoff Barrow von Portishead. Ihr gleichnamiges Debütalbum kombinierte Post-Punk mit Dub-Elementen und wurde von Kritikern hoch gelobt. Seitdem hat Anika ihre musikalische Bandbreite erweitert und Projekte wie Exploded View ins Leben gerufen, die ihre Affinität zu avantgardistischen Klängen unterstreichen.

Mit „Eat Liquid“ präsentiert Anika ein Werk, das ursprünglich als Auftragsarbeit für das Zeiss-Planetarium in Berlin konzipiert wurde. Die Live-Performance, die im Februar 2023 im Rahmen der Konzertreihe „Live Radiant“ stattfand, wurde von speziell entwickelten Visuals begleitet, die das Publikum auf eine interstellare Reise mitnahmen. Das Album ist stark von Timothy Leary’s Buch The Psychedelic Experience inspiriert und stellt die Frage, ob Musik allein das Bewusstsein in psychedelische Zustände versetzen kann. Anika schafft mit schwebenden Synthesizern, sirenenhaften Gesängen und langen Gitarrenlinien eine Klanglandschaft, die uns in eine andere Dimension entführt. 

Besonders hervorzuheben ist der Track „Climb On-Board“, der durch den Bass von Sally Whitton und gesprochene Wortfragmente von Leary eine hypnotische Wirkung entfaltet.  Die Kompositionen auf „Eat Liquid“ erinnern an die Berliner Kosmische Musik der 1970er Jahre, mit Anklängen an Künstler wie Ash Ra Tempel und Harmonia. Die Stücke fließen nahtlos ineinander über und erzeugen eine Atmosphäre, die sowohl introspektiv als auch expansiv ist. Obwohl die beeindruckenden Visuals des Planetariums bei der Albumwiedergabe fehlen, gelingt es Anika dennoch, mit ihren Sounds eine galaktische Weite zu erzeugen, die an die „Star Gate“-Sequenz aus Kubrick’s 2001: Odyssee im Weltraum erinnert. 

„Eat Liquid“ ist mehr als nur ein Live-Album; es ist ein immersives Erlebnis, das uns auf eine Reise durch Raum und Zeit mitnimmt. Mit einer Spielzeit von etwa 33 Minuten bietet das Album eine meditative Flucht aus dem Alltag und lädt dazu ein, sich in den Klangwelten zu verlieren.

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