Diesmal gibt es einen deutlichen Sprung in den Produktionswerten, aber KEDR LIVANSKIY schafft es, trotz der größeren Politur und Tiefe ihrem Sound treu zu bleiben.
Die Moskauerin Kedr Livanskiy (richtiger Name Yana Kedrina) gesteht: „Synthesizers help me maximally feel the present moment.“ Livanskiy wurde in eine sich verändernde und kritische Zeit für Russland hineingeboren. Die Sowjetunion war erschöpft und alte Werte wurden wegen des Wiederaufbaus mit dem Bann belegt. Ein Gefühl der Vertreibung trieb Kedr dazu, sich selbst zu finden. Bei ihren Erkundungen der Bildsprache und Ideen der Romantik, mythischer und märchenhafter Themen, die sich sichtbar durch ihre gesamte Arbeit ziehen und insbesondere auf ihrem Debütalbum „Ariadna“, ist sie der Realität immer wieder entkommen. Über den Titeltrack, der nach der griechischen Göttin Adriane benannt wurde, sagt Kedr, dass „anchors its elegantly drifting shoegaze melodies with a knocking electro beat“.
Kedr kanalisiert auch die Orte in ihrer Nachbarschaft am Stadtrand von Moskau (von ihr liebevoll „BORDER MOSCOW“ genannt). Dort gibt es einen Fluss, an dessen beiden Seiten identische sowjetische Hochhäuser stehen, daneben eine Brücke und eine Müllverarbeitungsanlage. Wo sich Natur und Industrie treffen. Die ganze Szene wirkt sehr apokalyptisch, aber auch mystisch und mysteriös, besonders in der Dämmerung. Kedrina’s ungewöhnlich drolliger Gesang verankert die neuen Songs, die zwischen den Strophen ambivalent vor sich hin brodeln. Aber ihre Fähigkeit liegt darin, diese verträumte Attitüde aus einer reduzierten Palette zu erschaffen, wobei sich ihre Synthesizer-Melodien gerade so überschneiden, um eine pointierte Nostalgie zu erzeugen.
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