Sucht man nach einen der schönsten Songs von Grizzly Bear, landet man womöglich bei dem unvergesslichen und subtilen Stück ‚ Shift ‚. Im dazugehörigen Videoclip, der live eingespielt wurde, findet man die Band in einem beengten Pariser Bad wieder, langsam öffnet sich die Tür und wir hören kurz darauf das Klarinetten-Intro von Multi-Instrumentalisten Chris Taylor. Dazu genehmigt sich Sänger Daniel Rossen einen Schluck aus der Flasche. Doch die vielen Grizzly Bear Fans, die ähnliches auf dem neuen Solo Projekt von Chris Taylor erwarten, müssen leider wo anders suchen. Denn ‚ Dreams Come True ‚ entstand in hohem Maße mit analogen Synthesizern und MPCs mit nachsichtigen Blick in den 80er New Wave Sound. Dazu darf natürlich auch die private Vorliebe von Chris nicht fehlen, moderne und tribale Harmonien mit trashigen Disco-Bits zu kreuzen. Herauskommen ist am Ende ein feiner und ansteckender Schlafzimmer-Raumklang Sound. Sicherlich beginnt das Album ziemlich stark.
Mit Händeklatschen und gutturalen Schlagzeug treibt ‚ Too Late, Too Far ‚ stetig nach vorne, es ist eine dreiste Postmoderne mit dem Mix aus kulturellen Einflüssen, dazu das diskordante Geplapper der Marimba zu den fernen Klängen einer chinesischen Bambusflöte (zumindest klingt es danach). Anschließend erscheint uns Taylor in einer sinnlichen, aber auch unheimlichen und ziemlich monotonen Stimme. Es endet mit lautstarken Synthies und widerhallenden Wehklängen. Wie gesagt, ein starkes Stück. Die angrenzenden Songs ‚ Believe ‚ und ‚ The Edge ‚ starten mit raumfüllenden Vibes ohne groß an eine Vorwarnung zu denken. Es fühlt sich in diesen Minuten an, als hätte die Schwerkraft ausgesetzt. ‚ She Found A Way Out ‚ lässt uns den eigenen Herschlag spüren, dabei ist es mehr ein Gefühl als ein Geräusch, doch lässt es keine Zweifel der unvermeidlichen Explosion aufkommen – und wenn es dann endlich passiert ist es schlicht und ergreifend atemberaubend.
Die Bässe rollen wie eine Gewitterwolken über das tiefliegende, sonnenüberflutete Tal. Stücke dieser Art sind schwer und klaustrophobisch, wie ein nebliger Wald in der Dämmerung. Taylors Stimme ist überall – Die Zeilen „I want you close to this,” aus dem Song ‚ Answer ‚ singt er wie ein Plädoyer. Unwiderstehliche elektronische Melodien sprudeln durch ‚ Dreams Come True ‚ und folgt man den dazugehörigen Geschichten, blicken wir nach dem letzten Stück ‚ Bericht ‚ auf brillante und elektrisierende Moment zurück. Was bleibt ist eine verschwommene Sehnsucht, ein Traum, zu schön und schrecklich zugleich, als das es jemals wirklich hätte passieren können…
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